Schritte
Eine Melodie dringt durch mein Auge,
entlockt mir Bilder, trägt sie hinaus
und breitet sie vor mir aus.
Ich liege mir zu Füßen;
eine Traumlandschaft,
in die ich sehnsüchtig blicke
und nicht erreichen kann. In dieses Land
möchte ich eindringen. Dringt es in mich
so seh ich es nicht, fließt es hinaus so lockt
es mich. Welcher Weg führt
dort hin?
Träume auf stelzenden Beine
trippeln und wanken mit erhobenen
Köpfen, schwanken ihren gebeugten Leib.
Sie trugen wohl schwere Gedanken,
auch meine ritten
auf ihnen, als ihr Gang noch
aufrecht und ihre Flügel noch stark waren.
Nun tragen sie Bärte, so weiß und so grau
wie die Wolken, die einst sie
durchstießen.
Wie alte und müde Straußenvögel
ziehen sie dahin, die Luftgebilde,
das erstemal die Erde
berührend, gealtert, mit
menschenähnlichen Köpfen, betreten sie den
Weg, den ersten und wohl auch den letzten.
Soll ich nun trauernd in schwarz mich kleiden
und meine Gedanken an ihrem Grabe, dahin
sie grad schreiten, in Tränen ausgießen? Ich
höre sie trippeln und über ihren Köpfen
ziehen die Wolken
und
über den Wolken blasen ganz neue
und junge Gebilde so spielend
und lockend warmen Atem
durch mein Haar.
Ihr unbekannten
und luftleichten Träume,
sammelt meine Gedanken und beugt
auch ihr damit euren Rücken solang
ihr nicht die Erde berührt.
Frei auf der Erde
Vogelflug
Schwimmender Fisch
und dazwischen
meine Schritte
Ein Traum vergeht am Morgen...
*